Kursnummer | 6355 |
Leitung |
Johannes Arens
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Datum | Donnerstag, 26.09.2024 19:00–20:30 Uhr |
Plätze | min. 12 / max. 25 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 7,00 EUR Wir bitten um eine vorherige Anmeldung. |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 3.49
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Frankfurter Kranz, Bienenstich und Schwarzwälder Kirschtorte - das Angebot in einer klassischen Kuchentheke ist ebenso vielfältig wie raffiniert.
Aber was macht es eigentlich so besonders? Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Feinbacktradition. Das Alleinstellungsmerkmal liegt in der Konditorei als einem Ort, den man als Gast besucht, um sich dort aufzuhalten und Feingebäck und Heißgetränke zu konsumieren. Zum Besonderen gehört der Kuchenbon, den man, nachdem man sich etwas in der Theke ausgesucht und einen Platz gefunden hat, an die Servicekraft weiterreicht. Speziell ist die Mischung aus älteren Damen, die schon seit Jahrzehnten hierherkommen, und einem jungen Publikum, das die Konditorei gerade erst für sich entdeckt. Dazu kommt das plüschige Ambiente, die dünne Papierserviette in der Kuchengabel, der Mittagstisch mit Königinnenpastetchen und Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat und das Mineralwasser, das bei Bedarf auch auf Zimmertemperatur serviert wird.
In einem anschaulichen Vortrag beleuchtet der Kulturanthropologe das Phänomen der Konditorei, erläutert die Entstehung diverser Techniken, Zutaten und Traditionen und wirft einen Blick in die kommenden Jahre. Denn diejenigen Konditoreien, die die Sanierungswellen der 1980er-Jahre überstanden haben, gelten heute als Kleinode und schützenswerte Relikte einer vergangenen Welt. Und dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - ist das Image von Baumkuchen, Eissplittertorte und Margaretenkuchen mitunter etwas angestaubt. Dabei ist das Konzept Konditorei durchaus zukunftsfähig.