Kursnummer | 6104 |
Dozentin |
Ursula Kurtenbach
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Datum | Donnerstag, 16.05.2024 19:00–21:00 Uhr |
Plätze | min. 8 / max. 50 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 6,00 EUR Wir bitten um eine vorherige Anmeldung. |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 1.11 (Saal)
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Andreas´ Fischers Buch hat es 2023 bis in die Shortlist der Aktion "Bonn liest ein Buch" geschafft. Dem Autor ist mit seinem autofiktionalen Roman ein Überraschungserfolg gelungen.
Die Spuren des Zweiten Weltkriegs prägen Familien teilweise bis heute. Die sogenannten Kriegsenkel, d.h., die in den 60er- und 70er-Jahren geborenen Kinder der Kriegskinder, sind in Frieden und Wohlstand aufgewachsen, erlebten aber Eltern, die in Kriegszeiten groß geworden und häufig traumatisiert worden sind. Dieses Leid wird, wie wir heute wissen, in einer Art Kettenreaktion transgenerational weitergegeben.
Heute machen die Kriegsenkel ihre Erfahrungen als Kinder der traumatisierten Kriegskinder zunehmend zum öffentlichen Thema - auch literarisch.
Exemplarisch für eine emotionale Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte ist Andreas Fischers autofiktionaler Roman "Die Königin von Troisdorf - Wie der Endsieg ausblieb" (2021). In ihm dokumentiert der 1961 geborene Dokumentarfilmer und Autor die Geschichte seiner scheinbar ganz normalen Familie vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus, einer Familie, in der für ihn kein Platz war.
"Wir sollten endlich anfangen, uns gegenseitig unsere Familiengeschichten zu erzählen" (S. Bode). Die Präsentation des Romans und die Lesung ausgewählter Textpassagen sollen den Raum für Austausch über eigene Erfahrungen eröffnen.