Kursnummer | 6014 |
Leitung |
Michael Reinhard
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Datum | Samstag, 03.12.2022 14:00–17:00 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 16 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 12,00 EUR 8,40 EUR (ermäßigt) |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 1.58
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Gewöhnlich sind wir davon überzeugt, dass das Verfolgen des eigenen Lebensglücks auf einen Egoismus hinausläuft und auf Kosten anderer geht. Denkt man jedoch einmal darüber genauer nach, was Freundschaft, den Einsatz für die Gesellschaft oder ein gutes Leben im Ganzen ausmacht, können Zweifel darüber aufkommen, ob der Egoismus unser Verhalten angemessen beschreibt. Nicht zuletzt die sich ankündigende Klimakatastrophe stellt das Konzept des reinen Eigeninteresses zutiefst in Frage, weil es die Generationengerechtigkeit aus dem Auge verliert. Nun kommt der Begriff Egoismus keinesfalls aus dem Nirgendwo, sondern entspricht einer Interpretation über den Menschen mit einer langen und einflussreichen Wirkungsgeschichte. Diese Interpretation gilt es anhand einer Lebenskunst im Zeichen der Anderen zu hinterfragen und zu dekonstruieren. Gegenstand der Veranstaltung ist daher weniger die historische Auseinandersetzung mit dem Egoismus, sondern vielmehr die Frage, wie eine Lebenskunst mit und für die Anderen in gerechten Institutionen aussieht. Dabei stehen Positionen im Vordergrund wie sie Hannah Arendt, Paul Ricoeur und Martha Nussbaum entworfen haben. Anhand eines Vortrages, der Lektüre und Diskussion ausgewählter Textstellen soll ein grundlegender Überblick zur Alteritätsethik und Lebenskunst gegeben werden.