Kursnummer | 1120 |
Dozentin |
Linda Orth
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Datum | Dienstag, 25.03.2025 14:00–15:30 Uhr |
Plätze | min. 2 / max. 15 keine Plätze frei |
Entgelt | 9,00 EUR schriftliche Anmeldung erforderlich. |
Ort |
LVR Klinik, Gebäude Nr. 15, Kaiser-Karl-Ring 20, 53111 Bonn
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Vor 200 Jahren waren die Verhältnisse für viele seelisch Kranke unmenschlich: Sie mussten aus Kerkern und Verließen und von Ketten befreit werden. Im 19. Jahrhundert fanden Gedanken der Heilbarkeit von psychischen Störungen, der Menschenwürde und der humanen Versorgung der „Irren“ langsam Eingang in die entstehende wissenschaftliche Psychiatrie.
Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebauten rheinischen Heil- und Pflegeanstalten, darunter auch die Bonner Einrichtung, trugen diesen Überzeugungen Rechnung. Neue therapeutische und rehabilitative Ansätze waren auf die Reintegration psychisch Erkrankter in die Gesellschaft ausgerichtet. Während des 2. Weltkrieges wurden schließlich „unheilbare“ psychiatrisch erkrankte Menschen zu zigtausenden ermordet („Euthanasie“), darunter auch viele aus dem Rheinland. Noch in den 1970er-Jahren der BRD beschreibt eine Enquete über die Lage der Psychiatrie die Situation als „menschenunwürdig“. Dennoch gab es seit den 1950er-Jahren Aufbrüche der wissenschaftlichen Erkenntnis: neue Therapiemethoden, medikamentöse Hilfen, eine sozialpsychiatrische Bewegung und vieles mehr. Linda Orth hat viele Zeugnisse der Geschichte vor dem Verschwinden gerettet und ein Museum gegründet. Sie führt durch die beeindruckende Ausstellung und erzählt, warum die Aufarbeitung der Geschichte nicht nur auf Zustimmung stieß.
Treffpunkt: LVR-Klinik, Eingang Gebäude Nr. 15
Barrierefrei
Eine Anmeldung ist ab 09.01.2025 möglich.