Kursnummer | 6028 |
Leitung |
PD Dr. Gunnar Schumann
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Datum | Samstag, 20.04.2024 14:00–17:00 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 16 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 14,00 EUR 9,80 EUR (ermäßigt) |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 1.57
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Die Frage "Können Maschinen denken?" führt tief in das Feld der Philosophie der Sprache und in das der Philosophie des Geistes hinein. In der Literatur hat sich die Unterscheidung zwischen der These der schwachen und der starken KI etabliert, die ungefähr besagt, dass schwache KI bloß (Teilaspekte) menschlichen Denken simuliert, während die These der starken KI behauptet, dass Maschinen tatsächlich denken (werden). In der philosophischen Auseinandersetzung mit den Ansprüchen der KI-Forschung gilt ein Argument von John Searle als Standardeinwand gegen die These starker KI, das des Chinesischen Zimmers (Chinese Room Argument). Es ist selbst wiederum vielfach kommentiert und kritisiert worden. Im Seminar wollen wir uns mit einer Form von Kritik an der These der starken KI auseinandersetzen, die sich in gängigen Überblicken zur KI gar nicht findet: der Position von Ludwig Wittgenstein. Wittgenstein führt Bedenken begrifflicher Natur an der These, dass Maschinen denken könnten, an, denen zufolge auch die populäre Vorstellung, dass Maschinen irgendwann in Zukunft denken können, unsinnig ist.
Literatur:
- Turing, Alan, 1950, "Computing Machinery and Intelligence," Mind, 59 (236): 433–60.
- Searle, John, 1981, "Minds, Brains, and Programs," Behavioral and Brain Sciences, 3: 417–57.
- Hacker, Peter M.S. (1993a): "Men, Minds and Machines", in: P.M.S. Hacker: Wittgenstein: Meaning and Mind, Part I: Essays. Oxford: Blackwell Publishing, 59-82.