Kursnummer | 6018 |
Leitung |
PD Dr. Gunnar Schumann
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Datum | Samstag, 29.03.2025 10:00–13:00 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 16 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 16,00 EUR 11,20 EUR (ermäßigt) |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 1.59
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Rousseaus Diskurs über die Ungleichheit ist seine Antwort auf die von der Akademie von Dijon für den Prix de morale von 1754 gestellte Preisfrage. Sie lautete: Welches ist der Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen und ist sie durch das natürliche Gesetz gerechtfertigt? In ihm beginnt Rousseau, seine Theorie des menschlichen Zusammenlebens und der Moralpsychologie zu entwickeln, insbesondere seine zentrale Idee, dass der Menschen von Natur aus gut sei und erst von der Gesellschaft schlecht gemacht werde. Rousseau verfolgt das Ziel, den Ursprung und den Fortschritt der Ungleichheit, die Errichtung und den Missbrauch der politischen Gesellschaften darzustellen – soweit sich diese Dinge allein durch das Licht der Vernunft und aus der Natur des Menschen ableiten lassen. Seine Antwort auf die Preisfrage lautet, dass die Ungleichheit, die im Naturzustand nahezu null ist, sich aus der Entwicklung unserer Fähigkeiten und des menschlichen Geistes und durch die Etablierung des Eigentums und der Gesetze wachse und entwickele. Die Ungleichheit werde durch das menschliche Recht autorisiert und sei dem Naturrecht zuwider. Im Seminar wollen wir uns anhand gemeinsamer Lektüre ausgewählter Passagen Rousseaus Thesen und Argumente untersuchen und bewerten und uns so einen Überblick über Rousseaus Kulturkritik verschaffen.
Literatur:
Jean-Jacques Rousseau: Schriften zur Kulturkritik: Über Kunst und Wissenschaft (1750). Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen (1755). Französisch–Deutsch. Felix Meiner, Hamburg 1995.