Kursnummer | 6028 |
Leitung |
PD Dr. Gunnar Schumann
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Datum | Samstag, 29.11.2025 10:00–13:00 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 12 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 16,00 EUR 11,20 EUR (ermäßigt) |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 2.60
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„Der Untergang des Abendlandes“ ist der etwas reißerische (und ursprgl. nicht vom Verfasser gewählte) Titel des kulturphilosophischen Hauptwerks von Oswald Spengler, das zwischen 1918 und 1920 erschien und in den 1920er-Jahren in Deutschland sehr populär wurde.
In ihm vergleicht Spengler das Abendland unter kulturmorphologischen Gesichtspunkten mit sieben anderen Hochkulturen und entwirft so das Panorama einer Geschichtsphilosophie, die von Aufstieg, Blüte und Niedergang gekennzeichnet ist. Durch diese „Logik der Geschichte“ mit ihren allgemeinen historischen Gesetzmäßigkeiten hält es Spengler für möglich, den Untergang des Abendlandes als notwendigen und im Grunde „natürlichen“ Abschluss einer vorausgehenden Blüte- und anschließender längerer Abstiegszeit vorherzusagen.
Damit ersetzt die vor dem Ersten Weltkrieg noch weitverbreitete Vorstellung eines kontinuierlichen und notwendigen Fortschritts der Menschheitsgeschichte. Fortschrittsskeptizismus, ja sogar Untergangsprophetien haben heute, rund 100 Jahre nach Spenglers Werk, durchaus wieder Konjunktur. Im Seminar wollen wir gemeinsam einen Blick in die Einleitung zu Spenglers Hauptwerk werfen und es kritisch hinterfragen.