Kursnummer | 6428 |
Dozenten |
Dr. Hanna Christine Jacobs
Friederike Yolande Kalb Friedrich Alexander Richter B.A. |
Datum | Dienstag, 06.02.2024 17:00–20:00 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 120 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | kostenlos |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 1.11 (Saal)
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Downloads | https://www.vhs-bonn.de/page_/Serve/download/ID/1627/f/zoom-kurzanleitung-fuer-kursteilnehmerinnen.pdf |
Neue Reihe:
Rechtsrheinisches Bonn
Die Wandmalereien der Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Wied gestifteten Doppelkapelle zu Bonn-Schwarzrheindorf gehören zu den innovativsten und besterhaltenen des europäischen Hochmittelalters. Das Kolloquium widmet sich dem spannenden Bau-Bild-System der Schwarzrheindorfer Kirche und bietet neue Perspektiven auf dieses für die Bonner Region wichtige Kulturdenkmal. Als Kanzler des ersten Stauferkönigs Konrads III. einerseits und als papsttreuer, reformnaher Geistlicher und späterer Kölner Erzbischof (reg. 1151–1156) andererseits saß der Auftraggeber Arnold von Wied im Zuge der Nachwirkungen des Investiturstreits immer wieder "zwischen den Stühlen": Wie zahlreiche Quellen belegen, war er Zeit seines Lebens bemüht, einen Ausgleich zwischen Papsttum und den Herrschern des Heiligen Römischen Reichs zu finden. Dies zeigt sich u.a. auch im Bildprogramm der 1151 geweihten Doppelkapelle. Die drei Vorträge dieses Abends widmen sich drei unterschiedlichen Akzenten im vielschichtigen Bildsystem und Gesamtensemble dieses Kirchenraums, deren Kontexten und Adressierungen. Drei unterschiedliche Personengruppe werden in der Doppelkapelle gezielt angesprochen: geistliche Frauen, geistliche Männer und politische Akteure. Diese Zielgruppen sind im Untertitel mit Schleier, Mitra und Krone gemeint und werden in den Vorträgen mit ihren jeweiligen, sich teilweise durchaus überschneidenden Identifikationsangeboten innerhalb des Bau-Bild-Systems analysiert. Dabei werden aktuelle neue Forschungserkenntnisse vorgestellt bezüglich der Funktionen als Frauenkonventskirche und als Grablegeort der von Wied. Weiter soll den Fragen nachgegangen werden, wie Sakraltopographie und Altarpatrozinien im Kirchenraum organisiert wurden und welche Bedeutungen über die Darstellungen der vier thronenden Herrscherfiguren erschlossen werden konnten. Außerdem bietet der Abend Einblicke in ein Virtual Reality-Modell der Doppelkapelle, das seit zwei Jahren in der kunsthistorischenLehre und Forschung an der Universität Bonn eingesetzt wird.
Die Vorträge richten sich nicht nur an ein universitäres Publikum, sondern gezielt auch an die weitere Bonner
Öffentlichkeit.
In Kooperation mit dem Bonner Mittelalterzentrum der Universität Bonn