Kursnummer | 6372 |
Dozenten |
Christos Kalpakidis
Paul Thomas Engeland |
Datum | Freitag, 28.06.2024 16:00–17:30 Uhr |
Plätze | min. 10 / max. 16 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | kostenlos |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, vor dem HdB
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Menschenrechte sind universal. Sie gelten für alle Menschen gleichermaßen, unabhängig von Merkmalen, "such as race, colour, sex, language, religion, political or other opinion, national or social origin, property, birth or other status" (Art. 2). Als die Vereinten Nationen vor etwas mehr als 75 Jahren die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedeten, formulierten sie einen Katalog an grundlegenden Rechten, die allen Menschen unveräußerlich zukommen sollen und die gleichzeitig als natürlich vorhandene Rechte formuliert wurden.
Darin lag sowohl eine Hoffnung als auch ein Versprechen: Die Hoffnung, dass Gräueltaten wie jene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nie wieder passieren sollten. Und das Versprechen, dass durch die Formulierung grundlegender freiheitlicher, bürgerlicher und sozialer Rechte niemand aus der Gemeinschaft der Menschen ausgeschlossen werden darf. Menschenrechte sollten eine starke Abwehr gegen Entwürdigung, Entrechtung und Entmenschlichung darstellen.
Doch die aktuelle Weltlage lässt uns daran zweifeln, inwiefern dieses Versprechen und diese Hoffnung tatsächlich eingelöst wurden. Beweisen beispielsweise nicht die Schicksale der Menschen in Flüchtlingslagern, in vielen Kriegsgebieten oder all derer die weltweit in extremer Armut leben, denen faktisch die Inanspruchnahme ihrer Rechte verunmöglicht wird, dass dieses Ideal keine ausreichende Wirkmächtigkeit hat und letztlich illusionär bleibt?
Angesichts anhaltender Menschenrechtsverletzungen und globaler Ungerechtigkeiten wollen wir uns die Frage stellen und gemeinsam diskutieren: Wie können wir heute die politische Leitidee, dass alle Menschen als Gleiche zu berücksichtigen sind, und dass sie einen unbedingten Anspruch auf ein Leben in Menschenwürde haben, verstehen und neu interpretieren? Wir wollen versuchen, den ursprünglich der Philosophie entstammenden Begriff der Menschenrechte auch hier aus philosophischen Perspektiven zu thematisieren, in der Hoffnung, dass dieser Begriff uns die Möglichkeit gibt, genau diese Missstände begrifflich zu fassen, zu kritisieren und anzuklagen. Menschenrechte sind nicht Teil des Problems, sondern der Lösungsweg, damit allen Menschen weltweit ein Leben in Würde ermöglicht wird.
Anlässlich der Ausstellung "Pictures for the Human Rights" vor dem Haus der Bildung haben alle die Gelegenheit, in lockerer Runde mit den beiden Philosophen Christos Kalpakidis und Thomas Engeland ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung findet bei schönem Wetter draußen auf dem Bottlerplatz, in unmittelbarer Nähe zur Ausstellung statt. Neben dem "Bauzaundreieck" mit den Ausstellungsbannern am Bottlerplatz sind Stühle für Sie aufgestellt. Alle sind eingeladen, zuzuhören und mitzureden.