Kursnummer | 1452KA |
Kursleitung |
Dozierende der Wissenschaftsnacht
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Datum | Freitag, 17.05.2024 16:00–22:30 Uhr |
Plätze | min. 5 / max. 20 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | kostenlos |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 3.49
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17:00 - 17.45 Uhr
Wissenschaft anders denken – Einblicke in transformative Forschung für und mit lokalen Akteuren in Städten Lateinamerikas
Vortrag von Dr. Simone Sandholz, Universität der Vereinten Nationen - Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS), Arbeitsgruppenleitung
Der Vortrag befasst sich mit der Frage, wie Wissenschaft einen Beitrag zu lokaler Nachhaltigkeit leisten kann. Im Fokus stehen dabei Städte in Lateinamerika, die vor der Herausforderung stehen, Klimaschutz zu betreiben, der gleichzeitig sozial gerecht ist und auch informelle Siedlungen und Ihre Bewohner einschließt. Ziel des vorgestellten Projekts ist es, über Forschung in sogenannten Reallaboren Wissen mit und nicht über die Betroffenen zu schaffen und so zu einer besseren und gerechteren Planung beizutragen. Der Vortrag richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, insbesondere an Besucher*innen mit Interesse an partizipativen Methoden in Forschung und Praxis.
18:00 - 18:45 Uhr
Kulturelle Bildung für freie Geister
Vortrag von Michael Kempmann, Projektleiter kulturelle Kinder- und Jugendbildung / talentCAMPus, Deutscher Volkshochschul-Verband e.V. und Dr. Inga Anderson, Koordinatorin in der Abteilung Kulturelle und politische Bildung beim DLR Projektträger
Kulturelle Bildung fördert Kreativität, Kooperationsfähigkeit und Empathie – und damit Kompetenzen, die unabdingbar sind, um auch zukünftig als freie Gesellschaft mit komplexen Herausforderungen umzugehen. Michael Kempmann, Projektleiter talentCAMPus, und Dr. Inga Anderson, Koordinatorin in der Abteilung Kulturelle und politische Bildung beim DLR Projektträger, diskutieren, welchen Beitrag kulturelle und politische Bildung zusammen zu einer resilienten Demokratie auf der Basis unserer Grundwerte leisten können.
19:00 - 19:30 Uhr
Die Realität des Psychischen in einer naturwissenschaftlich fundierten Medizin
Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Christian Hoppe, Klinik und Poliklinik für Epileptologie, Universitätsklinikum Bonn, klinischer Neuropsychologe
Die moderne Physik hat weder Bedarf an noch Platz für psychische Ursachen im eigentlichen Sinne. Gefühle, Einstellungen usw. haben als solche (d.h. in ihrer Subjektivität) keinen physischen Einfluss auf diese Welt (weswegen sie unbeobachtbar sind). Begriffe wie Willenskraft oder Gedankenkraft verwenden wir lediglich metaphorisch. Im Kontext einer streng naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin haftet den Störungen der Psyche aus diesem Grunde nicht selten ein Hauch von fehlender Realität oder bloßer Einbildung an - was die Betroffenen spüren und als verletzend empfinden. Der Vortrag schlägt ein allgemein gut verständliches Modell vor, wie "das Psychische" in einer physischen Welt als wirksame Realität gedacht werden kann. Weitere philosophische Konsequenzen des Modells werden bedacht (z.B. im Hinblick auf Willensfreiheit) und das Wesen psychischer Störungen sowie Wirkprinzipien der Psychotherapie werden daraus abgeleitet.
20:00 - 20:45 Uhr
Was lernen Neuronen, wenn man ihnen mehr Freiheit gibt? – Simple neuronale Netze mit erstaunlichen Fähigkeiten
Vortrag von Prof. Dr. Babette Dellen, Hochschule Koblenz, Professorin für Mathematik und Prof. Dr. Uwe Jaekel, Hochschule Koblenz, Professor für Mathematik
Sprachmodelle wie GPT-4 versetzen die Welt in Erstaunen und Schrecken zugleich. Ihre Grundlage sind künstliche neuronale Netze, zusammengesetzt aus Elementen, die den Neuronen des menschlichen Gehirns nachempfunden sind. Beide Arten von Netzen nutzen viele untereinander verbundene dieser Elemente. Was aber kann ein einzelnes Neuron lernen? Was kann eine kleine Zahl solcher Neuronen ausrichten? Eine ganze Menge, stellt sich heraus, wenn wir ihnen ein wenig Mathematik mit auf den Weg geben und dann Freiheit bei der Wahl ihrer Verbindungen lassen. Die Beispiele reichen von der Multiplikation von Zahlen bis zur Erkennung von Störungen des menschlichen Gangs.
21:00 - 21:45 Uhr
Evolutionäre Biomedizin - Was können wir von Walen über Bluthochdruck lernen?
Vortrag von Prof. Dr. Mike Althaus, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Professur für Biologie, insbesondere Physiologie und Neurobiologie
Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und etwa jeder Dritte in Deutschland ist davon betroffen. Ein hoher Konsum an Salz kann einen Anstieg des Blutdrucks zur Folge haben und die Welt-Gesundheitsorganisation empfiehlt eine Reduktion der Salzaufnahme zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit. Warum mögen wir Salz eigentlich und warum fällt es uns so schwer, darauf zu verzichten? In diesem Vortrag blickt Prof. Althaus durch die Linse der Evolution auf unsere Vergangenheit und erklärt, wie die Geschichte unsere Wirbeltier-Vorfahren unsere Liebe zum Salz erklärt, und was wir heute von der Forschung zu Walen über Bluthochdruck lernen können.
22:00 - 22:30 Uhr
Langzeit-Folgen der Pandemie: Was Coronaviren mit Alzheimer und Parkinson zu tun haben
Vortrag von Prof. Dr. Martin Hofmann-Apitius, Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI, Abteilungsleiter Bioinformatik
Erhöht eine Infektion mit SARS-CoV-2 das Risiko, um an Demenz zu erkranken? Dieser Frage widmen sich führende europäische Fachleute in den Disziplinen Medizin, Zellbiologie, Datenwissenschaft und Künstliche Intelligenz sowie Ethik, Recht und Patientenbeteiligung im EU-Projekt COMMUTE. Die Abkürzung steht für »COMmorbidity Mechanisms UTilized in HealthcarE« und gibt die Richtung der Forschungsarbeiten vor. Es geht darum, Mechanismen zu ergründen, die ursächlich für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson als Folge von Corona-Infektionen sind. Fraunhofer SCAI leitet das Konsortium des von der Europäischen Kommission geförderten Projekts.