Kursnummer | 6010 |
Leitung |
Christos Kalpakidis
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Plätze | min. 10 / max. 16 noch genügend Plätze frei |
Entgelt | 27,70 EUR 21,49 EUR (ermäßigt) |
Ort |
VHS, Mülheimer Platz 1, Raum 2.50
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Simone de Beauvoir stand mit ihrem Denken für eine Philosophie der Freiheit. Ein Wesen des Menschen - so die Kernthese des Existentialismus, den sie zusammen mit Jean-Paul Sartre ausarbeitete – gibt es nicht. Vielmehr erschafft er sich durch sein Handeln in der Welt. Er ist frei, sich selbst zu erfinden und dabei stets neu zu übersteigen. Die Existentialist*innen gehen von der menschlichen Erfahrung selbst aus, um neue Konzepte zu entwickeln, der praktischen Ausrichtung des menschlichen Erlebens, der Freiheit und der Authentizität gerecht zu werden. In ihrem Essay „Für eine Ethik der Ambiguität“ (1947) entwickelt Simone de Beauvoir eine Ethik des Existentialismus, die weitgehend unbekannt ist. Im Zentrum der Ethik Beauvoirs steht der Begriff der Ambiguität (oder Doppelsinnigkeit). Diese besteht darin, dass der Mensch einzigartiges Subjekt unter Objekten ist, dieses Privileg aber mit allen anderen teilen muss, für die er wiederum Objekt ist. Zudem ist er als Einzelwesen abhängig von den Anderen. Dieser erfahrenen Ambivalenz und der Art und Weise, wie sie uns in ein Verhältnis zu einem Sollen setzt und zur Sinnsetzung in unserem Dasein verpflichtet, wollen wir uns in diesem Seminar in zwei Sitzungen mit der Lektüre von Textauszügen aus de Beauvoirs Essay widmen.